Bei der Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen werden eine Reihe von Besonderheiten im Vergleich zur Therapie von Erwachsenen berücksichtigt.
Entwicklungsprozesse bei Kindern und Jugendlichen verlaufen schneller als bei Erwachsenen (plötzliches Trotzverhalten, schwieriges, merkwürdiges Verhalten bei Beginn und in der Pubertät) und .
Psychische Störungen hängen bei oft auch eng mit Entwicklung und Veränderung zusammen und können auch Ausdruck eines solchen Geschehens sein:
- Manche Symptome bei Kindern sind verstärkte oder zeitlich verlängerte Verhaltensweisen, die auch in der normalen Entwicklung auftreten, aber entsprechend kürzer oder weniger intensiv.
- Entwicklungsübergänge (Kindergarten-Schule, Pubertät, Ablösung vom Elternhaus) können manchmal psychische Störungen auslösen
- Psychische Störungen behindern häufig den Zugang zu normalen kindlichen oder jugendlichen Lebenswelten (beeinträchtigte Ausbildungssituationen und soziale Bezüge).
Ein Ziel jeder Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen ist es daher auch, normale Entwicklung wieder in Gang zu setzen und die Bewältigung anstehender Entwicklungsaufgaben zu ermöglichen.
Erleben und Verhalten sind bei Kindern und Jugendlichen enger als bei Erwachsenen auf die aktuelle Umwelt bezogen. Problematische kindliche Reaktionen stellen häufig unmittelbare Reaktionen auf das Umfeld dar, sind also eine Art Anpassung an die gegebenen Umstände. Deshalb wird in der Therapie von Kindern die Abhängigkeit von ihren Eltern besonders berücksichtigt.
Kinder sind auf Schutz, Fürsorge, Achtung, Zuwendung und angemessene Grenzen angewiesen. Je kleiner das in Therapie befindliche Kind ist, desto intensiver werden daher auch die Eltern in den therapeutischen Prozess mit einbezogen.
Im Teenageralter und bei jungen Erwachsenen ist es dagegen möglich, dass vor allem mit den Jugendlichen gearbeitet wird.